Türbeschläge

Klein und unscheinbar, aber trotzdem ein bedeutender Teil eines funktionierenden Türsystems: Die Türbänder – auch bekannt als Scharniere – verbinden Türblatt und Zarge miteinander und helfen dabei, die Tür geschmeidig zu bewegen. Da sie den täglichen Beanspruchungen beim Öffnen und Schließen standhalten müssen, ist es wichtig, dass sie den funktionalen Anforderungen von Türblättern in Hinblick auf Größe, Gewicht, Schwerpunkt und Material gerecht werden.

Bandanzahl
Die Lage der notwendigen Bänder ist nach DIN 18101 genormt. Die Anzahl der Bänder ist abhängig von der zugelassenen Traglast je nach Typ und Hersteller und ergibt sich anhand mehrerer Variablen, wie z. B. Türgröße und -gewicht. 

Bandaufnahme & Bandsystem
Die Bandaufnahme bzw. das Bandunterteil werden abhängig vom Material der Zarge eingeschraubt, eingelassen oder angeschweißt. Bei dem Bandsystem unterscheidet man zwischen VX und VDB: Ersteres bezeichnet sichtbare Bänder mit Gleitlagertechnik – diese verfügen über eine dreidimensionale Bandverstellung und eignen sich für besonders hohe Belastungen im Objektbereich. Unter VDB versteht man hingegen verdeckt liegende, verstärkte und dreidimensional verstellbare Türbänder. 

Als Türschloss bezeichnet man eine mechanische Verriegelung für Türen: Mit dem Schloss wird die Tür in der Zarge und damit geschlossen gehalten – angenehme Ruhe genau dann, wenn sie gewünscht ist. Grundlegend besteht ein Türschloss aus einem eingebautem Einsteckschloss, versehen mit Zylinder und Schließwerk. Ergänzt durch eine Falle und einem Riegel sichert das Türschloss zudem die Räume vor dem Zutritt Unbefugter. 

Schlossarten
Je nach Anforderung oder Einsatzgebiet unterliegen die eingesetzten Schlösser gängigen Normen (z. B. DIN 18250 und DIN 18251), welche die zulässigen Maße, Anforderungen, Prüfungen und Kennzeichnungen vorgeben. Folgende Arten von Türschlössern sind gängig:

• Mehrfachverriegelung
• Strahlenschutzschloss
• Panikschloss
• Objektschloss
• FH-Schloss

Standflügelverriegelung
Der Steh- bzw. Standflügel beschreibt den weniger genutzten Flügel einer Tür. Hier erfolgt die Verriegelung meist nicht über ein Schloss, sondern über den Treib- bzw. Kantriegel, welcher in das Bodenschließblech oder in den oberen Teil der Zarge geschoben wird. Dabei unterscheidet man zwischen:

• Falztreibriegel
• Treibriegel
• Treibriegel mit Umlenkschloss

Türschließsysteme erfüllen die Aufgabe, Türen nach manuellem oder automatischem Öffnen selbstständig und kontrolliert zu schließen: Dabei wird das Schließen hydraulisch gedämpft und die sogenannte „selbstschließende Tür“ fällt sanft und leise ins Schloss. Häufig werden Schließer dort angewandt, wo gesetzliche Vorgaben für Brandschutztüren oder Sicherheits-, Hygiene- und Lärmschutzgründe dies erfordern.

Typen von Türschließern
Die verschiedenen Arten unterscheiden sich hauptsächlich in ihrem Antrieb und dem Anbringungsort:

• Obentürschließer: Dieser Türschließer wird sichtbar an der oberen Türblattkante montiert und kann mit Hebel oder Gleitschiene ausgeführt sein.
• Innentürschließer: Der Schließer entspricht einem integrierten Obentürschließer, der in das Türblatt eingebaut wird. Die Gleitschiene wird hierbei am Zargenfalz montiert.
• Bodentürschließer: Dieser Typ wird in vorbereitete Kästen in den Fußboden eingelassen – daher ist für Ihren Einsatz frühzeitig im Bauablauf eine Beauftragung/Abstimmung notwendig.
• Drehflügelantrieb: Der elektromotorische oder elektrohydraulische Antrieb gilt dank der automatischen Öffnung als besonders komfortabel und wird z. B. häufig in OP-Bereichen eingesetzt.

Montagearten
Bei der Montage von Türschließern greifen wir auf vier gängige Methoden zurück:

• Türblattmontage (Bandseite): Hier wird der Türschließer auf dem Türblatt und die Gleitschiene an der Türzarge befestigt. Der Schließer sitzt dabei auf der Seite, auf der die Bänder sichtbar sind.
• Türblattmontage (Bandgegenseite): Im Gegensatz zur ersten Montageart wird der Schließer in diesem Fall auf der Bandgegenseite angebracht und befindet sich somit auf der Seite, auf der die Bänder nicht sichtbar sind.
• Kopfmontage (Bandseite): Bei dieser Montageart wird der Türschließer auf der Türzarge und die Gleitschiene am Türblatt montiert. Der Schließer sitzt auf der Seite, auf welcher die Bänder zu sehen sind.
• Kopfmontage (Bandgegenseite): Auch in diesem Fall wird der Türschließer umgekehrt montiert, sodass dieser an der Türzarge befestigt wird. Die Gleitschiene wird hingegen an dem Türblatt angebracht. Der Schließer befindet sich dabei auf der Seite, auf der die Bänder nicht sichtbar sind. 

Der Türdrücker ist der erste Berührungspunkt beim Öffnen und Schließen einer Tür: Die umgangssprachlich auch als Türklinke bezeichnete Türdrückergarnitur besteht aus dem Griff, dem Stift- und Lochteil und der Rosette bzw. dem Schild. Zusätzlich können Blindrosetten (Rosetten ohne Lochung und Schutzfunktion), Blindzylinder (nicht funktionsfähige Schließzylinder) oder PZ-Zylinder verbaut werden. Bei dem Schild und der Rosette sind die verschiedensten Geometrien möglich, beispielsweise als Kurz- oder Langschild, als runde oder eckige Rosette. Aufgrund der häufigen Nutzung des Drückers sollte dieser optimal auf die optischen und qualitativen Anforderungen des Nutzers abgestimmt sein, um die Nutzung so angenehm wie möglich zu gestalten.

Durch eine breite Vielfalt an Zusatzausstattung können Sie Ihre Türen aufrüsten und die Sicherheit in Ihren Räumen erhöhen – zum Schutz vor unbefugten Zutritten oder Einbrechern genauso wie für Notfälle wie Stromausfälle oder Brände.

Türöffner
Durch einen Türöffner kann die Tür per elektrischem Impuls freigegeben werden: Dieser sitzt im Rahmen der Tür in einem speziellen Schließblech.

Magnetkontakt
Der Magnetkontakt ist ein automatischer Melder zur Überwachung von Türen – diese werden unter anderem bei den meisten Kontroll- und Überwachungssystemen vorausgesetzt.

Riegelschaltkontakt
Ein Riegelschaltkontakt ist ein elektrischer Schaltkontakt, der im Bereich des Schließbleches in der Zarge einer Tür eingebaut ist und durch den Schließriegel des Türschlosses betätigt wird. Der Riegelschaltkontakt kann als Öffner, Schließer oder Umschalter ausgeführt sein.

Fluchttüröffner
Ein Fluchttüröffner, auch als Ruhestrom-Türöffner bekannt, versorgt die Falle des Türöffners mit einem gewissen Mindeststrom. Bei Stromunterbrechung oder Stromausfall kann die Tür trotzdem geöffnet werden.

Türspion
Der Türspion ist ein kleines Sichtfenster mit eingebauter Linse, das in die Tür eingebaut wird. So können Sie erst sehen, wer vor der Tür steht, ohne sie zu öffnen.
Sperrelement
Das Sperrelement dient dem mechanischen Versperren von Türen, um ein unbeabsichtigtes Betreten von geschärften Sicherheitsbereichen in Verbindung mit einer Einbruchmeldeanlage zu verhindern oder unberechtigten Personen bei Zutrittskontrollanwendungen den Zutritt zu verwehren.
 

Die Langlebigkeit Ihrer Tür können Sie durch praktische Zusatzausstattung erhöhen – für ein besonders robustes und langanhaltendes Türsystem.

Trittschutzblech
Trittschutzbleche werden auch als Sockelbleche bezeichnet und dienen dem Schutz der Oberfläche und der Kanten von stark beanspruchten Türen.

Schonblech
Schonbleche werden im Kantenbereich auf der Schlossseite eingesetzt und fungieren als zusätzlicher Oberflächenschutz.

Türstopper
Ein Türstopper wird eingesetzt, wenn ein Türblatt oder Drücker gegen eine Wand oder Möbel stoßen könnte: Der Stopper dient als Puffer und verhindert so Beschädigungen.

Lüftungsgitter
Lüftungsgitter für Türen finden meist bei gewünschtem Luftaustausch Anwendung, beispielsweise bei Kochdämpfen oder Badezimmerdunst.

Kabelübergang
Der Kabelübergang wird zur Versorgung von Elektrobauteilen verdeckt oder sichtbar im Türblatt oder in der Zarge eingebaut. Über den Kabelkanal werden dann die Stromkabel an die jeweiligen Einbauteile geführt.