Wo früher das Berliner Stadtschloss war, wurde nun ein Ort für Kultur, Wissenschaft, Austausch und Debatten geschaffen: Das Humboldt Forum öffnete vergangenes Jahr nach einigen Verzögerungen schrittweise seine Türen für Besucher. Mit der Eröffnung des knapp 16.000 m2 großen Ostflügels wurde die Inbetriebnahme des alten Schlosses vor wenigen Tagen abgeschlossen. Lindner war am Projekt mit dem Geschäftsbereich Objektdesign vertreten.
Postmoderne x Barock
Das neue alte Schloss mit alternativem Nutzungskonzept beheimatet seither zahlreiche Sammlungspräsentationen und Wechselausstellungen sowie Räumlichkeiten für Wissenschaft und kulturelle Veranstaltungen.Hierfür wurde das in seiner Form einzigartige Gebäude wiederaufgebaut, weshalb an drei Gebäudeseiten die barocke Schlossfassade aus dem 18. Jahrhundert originalgetreu restauriert wurde. Der Spree-Seite des Humboldt Forums sowie den Innenräumen wurde dahingegen ein moderner Charakter verliehen.
Türen in Übergröße
Um den prachtvollen Räumlichkeiten des alten Schlosses gerecht zu werden, verbaute Lindner im Gebäudeinneren zahlreiche Türen in Übergröße mit Abmessungen bis ca. 3.550 mm Türblatthöhe. Dadurch werden die Türen den hohen Decken im Humboldt Forum gerecht und unterstützen das weiträumige Erscheinungsbild der Institution. Die Türen finden sich im Gebäude in 1- und 2-flügeliger Ausführung wieder und wurden zum Teil als Nischentüre verbaut. Die Nischentüren schließen hierbei flächenbündig mit minimalen Fugen an die angrenzenden Wandflächen ab: Dadurch verschwinden sie nahezu unsichtbar in der Wandnische und erschaffen ein homogenes Erscheinungsbild.
Dreiklang aus Design, Akustik und Brandschutz
Neben der Optik erfüllen die Türen ebenso zahlreiche bauphysikalische Anforderungen. So unterliegen kulturelle Gebäude unter anderem der Pflicht, bestimmte Brandschutzauflagen zu erfüllen, um sowohl Personen als auch das Gebäude im Brandfall zu schützen. Die verbauten Türen verhindern dank Rauchschutz und Brandschutzklasse T30 die schnelle Ausbreitung des Feuers. Darüber hinaus erfüllen die Lindner Brandschutztüren mit einer Türblattstärke von 68 mm die Rettungsweganforderungen nach DIN EN 179 und können demnach problemlos in Flucht- und Rettungswegen eingesetzt werden. Für zusätzlichen Komfort für Besucher und Personal wurden die Türanlagen darüber hinaus als Festanstellanlage oder zum Teil mit automatischen Antrieben versehen. Für ein ebenmäßiges Erscheinungsbild, in Kombination mit den Wandbekleidungen, wurden die Türen teils mit Aufdopplungen versehen. COMPlacq acoustic mit einer Mikroperforation von 0,4 mm sorgt dabei für Design, Schallabsorption und Nichtbrennbarkeit.
Extra Schutz für die Installationsschächte schafft die Revisionstür Lindner Fireshield I90, die Revisionsöffnungen brandschutztechnisch sicher verschließen.