Das Terminal 3 des Frankfurter Flughafens gilt als eines der größten privat finanzierten Infrastrukturprojekte Europas. Als Teil einer ARGE war die Lindner Group bereits 2018 mit 50 Prozent am Auftrag für den Flugsteig G des Terminals 3 beteiligt und übernahm als Generalunternehmer die technische und kaufmännische Projektleitung. Doch damit ist das Projekt für Lindner noch nicht abgeschlossen, die nächsten Projektschritte am Fraport haben bereits begonnen.
Terminal 3: Was bisher geschah
Zurück zum ersten Auftrag der Lindner Group am Terminal 3, Flughafen Frankfurt: Als Generalunternehmer übernahm Lindner die Planungs-, Koordinations-, Liefer- und Montagearbeiten rund um den Pier G. Dieser ist mit rund 55.000 m2 Bruttogeschossfläche der erste der drei neuen Flugsteige und zugleich der größte. Das Gebäude gliedert sich in zwei Teile: Das Kopfgebäude stellt die Verbindung zum Hauptgebäude her und beinhaltet 22 Check-in-Schalter inkl. Sicherheitsbereiche, Ankunft/Abflug mit Gepäckausgabe sowie einen Retail-Bereich. Der zweite Gebäudeteil beherbergt die einzelnen Gates, Boarding- sowie Aufenthaltsräume: Sie bietet Platz für neun Flugzeuge und kann damit ein Passagieraufkommen von bis zu fünf Mio. Fluggästen pro Jahr bewältigen. Das Besondere dabei: Flugsteig G kann völlig autark betrieben werden, ist modular erweiterbar und kann flexibel an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden. Derzeit landen am Terminal 3 allerdings noch keine Flugzeuge – die Inbetriebnahme ist mit der Fertigstellung der Flugsteige H und J im Jahr 2026 geplant.
Konstruktive und bauliche Herausforderungen
Die Größe des Projekts und der Zeitdruck erforderten ein effizientes Projektmanagement sowie eine koordinierte Zusammenarbeit der verschiedenen Gewerke: Nur so konnten die Termineinhaltung und der Qualitätsanspruch bei der Ausführung der Bau- und TGA-Leistungen gewährleistet werden. Auch das Planungskonzept musste während der Bauphase zum Teil überarbeitet werden, was Auswirkungen auf den Bauablauf und die Termineinhaltung hatte. Hinzu kam die Bemusterung, die parallel zum Rohbau erfolgte: Hierfür baute Lindner eine externe Halle zu einer 100 m² großen Bemusterungsfläche um, in der fertige Räume besichtigt und einzelne Produkte direkt bewertet und ausgewählt werden konnten. Diese dienten anschließend als Planungsgrundlage für die Entwicklung projektspezifischer Lösungen.
Lindner Sonderlösung: Kühldecke mit Y-Lamellen
Nach den Wünschen des Architekten wurden einige projektspezifische Produkte erarbeitet – zum Beispiel ein abgehängtes Deckensegel mit Kühlfunktion. Der Lindner Geschäftsbereich Decke.HKT.Licht und die Abteilung Forschung & Entwicklung entwarfen innerhalb von sechs Monaten ein funktionsfähiges Muster inklusive Leistungsmessung und Montage in der Musterhalle. Um die hohen Anforderungen an Akustik, Schallabsorption und Wärmedämmung zu erfüllen, wurden die Deckenflächen mit Tektalan-Platten ausgestattet. Unter den Akustikplatten finden heute die gesamte TGA-Technik sowie die abgehängten Lindner Kühldecken ihren Platz. Als Flughafengebäude muss der Flugsteig G zudem hohe statische Anforderungen für die Erdbebenzone 1 erfüllen. Deshalb entschied sich die ARGE für ein Deckenschienensystem, an welchem alle Installationen abgehängt werden können. Das Ergebnis: Ein Kühldeckensystem aus Deckensegeln mit einer Fläche von knapp 6.000 m². Abklappbare Kühldeckensegmente in Form von Y-Lamellen sorgen für die gewünschte Kühlleistung und ermöglichen eine einfache spätere Wartung jedes einzelnen Elementes.
Hand in Hand zum Ziel
Beim Projekt Fraport Pier G bündelte Lindner als Generalunternehmer seine übergreifende Kompetenz und Leistungsstärke im Komplettausbau: Unter der Leitung des Lindner Geschäftsbereichs Ausbau Mitte-Ost waren auch die Abteilungen Reinraumtechnik und Objektdesign sowie Lindner Montage + Service und LEX für Baubedarf und Logistik beteiligt. Darüber hinaus kamen zahlreiche weitere Lindner Systemprodukte für Boden, Decke und Wand aus eigener Fertigung zum Einsatz. Die GiB mbH übernahm gemeinsam mit der Lindner Isoliertechnik und dem ARGE-Partner R+S den Großteil der brandschutztechnischen und bauphysikalischen Planung sowie deren Überwachung am Flugsteig G.
Es geht weiter: VIP-Lounge, Check-in-Halle und mehr
Das Pier G im Terminal 3 ist mittlerweile fertiggestellt – die Arbeit auf der Baustelle am Frankfurter Flughafen geht für die Lindner Group somit in die nächste Runde. Denn nachdem die Lindner Isoliertechnik bereits am Pier G umfangreiche Brandschutzmaßnahmen und Testphasen gemeinsam mit der GiB durchführte, folgen nun weitere Aufträge rund um den Brandschutz am Frankfurter Flughafen. Zudem beginnt im Frühjahr 2023 parallel zur Montage eines Deckensystems in der Check-in-Halle des Terminals 3 ebenso die Installation von rund 13.000 m2 Hohlraumboden inklusive Fußbodenheizung im Gebäude 600. Weitere Aufträge rund um die Lieferung und Montage von Sliding Shutter Walls in den Retailing Bereichen des Flughafens sowie Sonderdecken für ein Passagier-Transport-System in den Terminals 1 und 3 starten in den nächsten Monaten. Aber auch an Pier H und J geht es weiter: Genau wie am Flugsteig G werden hier in Kürze eigens für das Projekt entwickelte Sonderdecken verbaut. Der hochwertige Innenausbau der VIP-Lounge am Terminal 1, Gebäude 222, befindet sich hingegen in den letzten Zügen und kann schon bald die ersten Gäste begrüßen. Ein umfangreicher Auftrag des Lindner Geschäftsbereichs Objektdesign mit Türen im Hauptgebäude rundet die aktuellen Tätigkeiten der Lindner Group am Frankfurter Flughafen ab.
Sie möchten mehr über das Projekt Fraport, seine Hintergründe und die Folgeaufträge der Lindner Group für Boden, Decke, Wand erfahren? Bleiben Sie auf LinkedIn, XING, Instagram and Facebook immer auf dem neusten Stand.