Heute, am 12. Januar 2023, ist es so weit: Nach fast fünf Jahren der Sanierung und Modernisierung feiert das österreichische Parlament seine Eröffnung. Auf die Gäste warten neben einem gebührenden Festakt auch einige innenarchitektonische Highlights ‒ darunter das Lindner Hohlbodensystem mit denkmalgeschützten Steinplatten.
Lang ersehnte (Wieder-)Eröffnung
Das politische Zentrum Österreichs findet am heutigen Donnerstag seinen Weg zurück in den Dr. Karl Renner-Ring 3. Begleitet wird die Eröffnung mit einer großen Feier, abgehalten vom National- und Bundesrat sowie weiteren politischen Organen. Die Übersiedlung der Instanzen sowie die Einrichtung des Gebäudes sind bereits seit Herbst 2022 in vollem Gange. Am 14. und 15. Januar öffnet das Parlament erstmals wieder seine Tore für die Allgemeinheit: An zwei Tagen der offenen Tür sind alle Interessenten dazu eingeladen, das sanierte Gebäude zu besichtigen. Als Besuchermagnet gilt das neu errichtete Besucherzentrum, das über die Geschichte und Demokratie der Republik informiert. Der komplett verglaste Rundumgang um den Sitzungssaal lässt die Gäste zukünftig das politische Geschehen hautnah mitverfolgen.
Ein Gebäude mit Historie und Zukunft
Das neue alte Parlament verbindet Tradition mit Moderne: Um den Charme des Gebäudes nicht zu verlieren, wurden zahlreiche Elemente denkmalgeschützt renoviert. Unter anderem im historischen Sitzungssaal, der Säulenhalle und dem Oberen Vestibül setzte man auf eine Restaurierung der Oberflächen. Aber auch neue Designs und Materialien fanden Einzug ‒ darunter die Glaskuppel über dem Nationalratssaal, der Ausbau der Dachgeschosse, das Besucherzentrum und die vier neuen Haupttreppenhäuser. Die obere Etage wurde komplett neu saniert und ergibt somit eine schöne Kombination aus Alt und Neu.
Betreten erlaubt
Lindner war am Projekt mit rund 21.000 m² des Hohlbodens FLOOR and more® sowie mit Heiz- und Kühldecken beteiligt. Für die denkmalgeschützte Restaurierung des Bodens wurde die alte Bodenkonstruktion entfernt und die historischen Steinplatten bauseits ausgelöst, kategorisiert und eingelagert. Im Anschluss erfolgte die Montage des neuen Hohlraumbodens ‒ dort ist nun nahezu die gesamte Haustechnik untergebracht, beispielsweise Daten- und Wasserleitungen sowie eine Fußbodenheizung.
Dabei beinhaltete die Installation des Bodensystems diverse Herausforderungen: Einerseits gestaltete sich die exakte Einmessung der Hohlraumbodenflächen als schwierig, da die historischen Wandoberflächen in der Bauphase geschützt waren. Weiterhin mussten die notwendigen Randabstände für die historischen Randfriese, welche aufgrund der unterschiedlichen Materialstärken im Mörtelbett liegen, eingehalten werden. Dies erforderte fundierte logistische Maßnahmen: Darunter die genaue Positionierung der eingelagerten Materialien, welche für die saubere Montage der verschiedenen Bodentypen notwendig war. Zugleich konnten dadurch Mehraufwände für etwaige Umschichtungen vermieden werden. Somit gelang es, den historischen Kern des Gebäudes zu erhalten und dennoch neueste Technik und modernen Innenausbau einzubringen. Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen ausführender Hand und Auftraggeber, der Bacon Gebäudetechnik GmbH, erleichterte die Projektarbeit außerdem maßgeblich.